Franz (Franzl) Fochler
Franz (Franzl) Fochler jun. wurde am 12. August 1945 als Sohn der Maria Schmidl und des Franz Fochler in der Mühle in Göllersdorf 5 geboren. Etwas mehr als zwei Monate später heirateten seine Eltern und Franz legitimierte ihn als seinen Sohn.
Über das Temperament des kleinen Franzl, was für ein Bub er war, darüber ist heute nichts mehr zu erfahren. Man kann jedoch davon ausgehen, dass er ein gesundes Kind war, denn es gibt keine anderslautenden Berichte. Von den Fotos strahlt der Kleine sehr sonnig.
Man hört, dass seine Mutter manchmal grob zu ihm sein konnte, ihn manchmal bestrafte, dies danach aber bereute und selbst dem Weinen nahe war.
Man liest, dass er von der Oma sehr liebgehabt wurde, dass er ihr Abgott war, und es gibt Aussagen, die darauf hindeuten, dass Oma Fochler wegen des kleinen Franzl sogar ihr Testament ändern wollte, damit er einst ihre Mühlhälfte erbte. Der Franzl soll umgekehrt auch gerne bei Oma gewesen sein, viel lieber als bei der Therese Rebitzer. Die Charlotte Rebitzer mochte er am wenigsten leiden. Mit Erich spielte er auch.
An seinem letzten Lebenstag, am Sonntag, den 22. Februar, holte ihn die Rebitzerin hinauf ins Zimmer der Oma, das geheizt war. Erich Rebitzer tollt mit ihm herum, etwas geht zu Bruch, die Rebitzerin ist böse. Als Anni Fochler und ihr Verehrer am Nachmittag kommen, spielen auch diese mit ihm. Am Abend isst er oben mit den anderen einen frischgebackenen Strudel mit. Eine Stunde später speist er noch unten beim Abendessen Schnitzel mit Kartoffel.
Danach geht Anni Fochler mit ihm hinauf zu den Burschen, die Karten spielen. Um neun holt ihn Maria, Zeit zum Schlafen gehen. Anni Fochler macht ihn bettfertig, wickelt ihn in ein Tuch und bringt ihn hinauf ins Schlafzimmer, wo sie ihn in die Mitte des Ehebettes legt, während auch der Vater des Buben schon im Bett liegt.
Am nächsten Tag findet man Franzl tot, auf der Seite liegend, in seinem Kinderbett. Hingerichtet durch einen Kopfschuss. Von der Einschusswunde beim rechten Ohr zieht sich ein eingetrockneter Blutstreifen über das Ohr zum Hals.
Wem mag der Kleine etwas getan haben?
Franzl im Mittelpunkt!
V.l.n.r.: Sowjetoffizier, Hermine Schmidl, Therese Rebitzer, Erich Rebitzer
(stehend), Fotograf Henk, Müllersbursch Fritz (stehend), Sowjetsoldat, Theresia
Fochler, Sowjetsoldat, Franz Fochler, umarmt von Maria Fochler (Schmidl).